„Tour de Fair“ macht Station beim St. Wendeler Eine-Welt-Laden

„Tour de Fair“ macht Station beim St. Wendeler Eine-Welt-Laden

„Tour de Fair“ macht Station beim St. Wendeler Eine-Welt-Laden

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„Tour de Fair“ macht Station beim St. Wendeler Eine-Welt-Laden

Über 30 Radfahrerinnen und Radfahrer aus ganz Deutschland haben im Zuge der 20. „Tour de Fair“ Station beim Eine-Welt-Laden der Evangelischen Kirchengemeinde St. Wendel gemacht. Dazu lud das Ladenteam die Gruppe sowie alle Interessierten in Festzelt und Laden ein.

Für einen Moment steht der Verkehr still an diesem Dienstagnachmittag direkt vor der Evangelischen Stadtkirche. Über 30 Radfahrerinnen und Radfahrer rollen auf den Parkplatz vor dem Evangelischen Gemeindebüro. Die meisten tragen grell orangene Warnwesten mit der Aufschrift „Tour de Fair“. Dahinter verbirgt sich nicht etwa eine neue Sportveranstaltung, sondern die traditionelle Sommertour der Weltläden in Deutschland, die in diesem Jahr vom 31. Juli bis 6. August als Saarland-Rundfahrt stattfindet.

„Wir möchten mit der Tour die Idee des Fairen Handels ins Bewusstsein der Öffentlichkeit tragen“, ist das Ziel der Organisatoren Gerhard Werum und Peter Weichert. Bereits zum 20. Mal findet die „Tour de Fair“ in diesem Jahr statt. In vielen Regionen waren die Weltläden-Teams schon unterwegs, für 2023 wurde das Saarland ausgewählt, weil in diesem Jahr das Jubiläum „50 Jahre Fairer Handel im Saarland“ begangen wird. Nicht zuletzt deshalb ist auch Peter Weichert von der Fairtrade-Initiative Saarland mit auf dem Rad unterwegs. Nach dem Start beim Homburger Weltladen ist nun St. Wendel an der Reihe. Weitere Stopps sind unter anderem bei den Weltläden in Losheim, Saarlouis, Saarbrücken und St. Ingbert geplant.

Denn bei der Tour geht es auch um Erfahrungsaustausch, eine Exkursion von den zumeist ehrenamtlichen Weltladenteams zu anderen Weltläden und Fairtrade-Initiativen. Passend dazu kommen die Teilnehmenden aus der gesamten Bundesrepublik zusammen, vom südlichen Bayern bis an die Weser, von Berlin bis St. Ingbert sind alle Regionen vertreten – und eine Vielfalt an Weltläden, vom kleinen Dorfladen bis zum Store in Berlin-Panckow. Gemein haben sie alle, dass sie sich für mehr Gerechtigkeit im Welthandel einsetzen. Viele Läden unterstützen zudem mit ihren Gewinnen soziale Projekte. Nicht wenige davon, auch im Saarland, sind in kirchlicher oder kirchennaher Trägerschaft.

Gudrun Werum, die gemeinsam mit ihrem Mann an der Sommertour teilnimmt, stammt aus Dieburg im südlichen Hessen, wo beide beim örtlichen Weltladen ehrenamtlich tätig sind. Schon zum siebten Mal ist sie dabei, viele Gegenden in Deutschland konnte sie auf diese Weise mit dem Fahrrad erkunden, Eindrücke von anderen Weltläden gewinnen, Ideen mitnehmen. Durch die „Tour de Fair“ ist sie erstmals überhaupt ins Saarland gekommen. „Hügelig“, so ihre bisherige Einschätzung. Eine Herausforderung für viele Teilnehmende, von denen rund die Hälfte ohne E-Bikes, mit normalen Fahrrädern, unterwegs ist.

In St. Wendel werden die Radfahrerinnen und Radfahrer im eigens aufgestellten Zelt vom Team des Eine-Welt-Ladens empfangen. Ganz klassisch wird fair gehandelter Kaffee gereicht, aber auch veganes Fingerfood und Säfte eines Obst- und Gartenbauvereins aus der Region. Neben dem Laden mit seinem Partnerprojekt in Brasilien stellt sich auch die Fairtrade-Initiative des Landkreises vor. Für Martina Weiand und Eva Henn, Kreitagsabgeordnete und die Fairtrade-Beauftragte des Landkreises, war es ein besonderes Anliegen, die „Tour de Fair“ im St. Wendeler Land zu empfangen, denn seit einiger Zeit bemüht sich St. Wendel darum, im nächsten Jahr offiziell Fairer Landkreis zu werden.

Eine maßgebliche Stütze dieses Vorhabens ist der Eine-Welt-Laden der Evangelischen Kirchengemeinde. Seit über 30 Jahren engagiert sich das Team für den Fairen Handel und unterstützt diakonische Einrichtungen für Kinder und Familien in Novo Hamburgo mit jährlich 10.000 Euro. Zum Abschluss des offiziellen Teils lädt Tina Cerovsek, stellvertretende Vorsitzende des St. Wendeler Weltladenvereins, herzlich ein zum Besuch ihres „Lädchens“, der im Bundesvergleich zu den kleinsten seiner Sparte gehört. „Besser nicht mehr als drei oder vier Leute auf einmal, sonst bekommt man Platzangst“, scherzt sie. Ein kleiner Laden mit großer Wirkung.

Hintergrund: https://www.tour-de-fair.de/prod/ http://www.faires-saarland.de/ https://ewl-wnd.de/

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